52 Pick Up

Tom Fruin

 

Eröffnung:

11. 09. 2009, 19-21 Uhr

Dauer der Ausstellung:

31. 12. – 02. 02. 2010

 

Kunstwerke sind Produkte umfassender Prozesse. Ilona Kàlnoky geht in ihren Arbeiten Empfindungsprozessen nach, die gemeinsam mit Fotos der „Aktion mit DIANA“ (1967) von Günter Brus vom 24. Oktober bis 21. November 2009 in der Galerie Heike Curtze in Berlin-Mitte zu sehen sind.

Der Titel leibwerden impliziert die Entstehung einer körperlichen Präsenz. In der Bearbeitung von Körper und Material wird diese Präsenz künstlerisch darstellbar und erlebbar in der räumlichen Gegenüberstellung.

 

Dieser Prozess hin zum leibwerden vollzieht sich experimentierend – und löst als Reaktion divergierende Empfindungen aus. 

Für Ilona Kàlnoky (*1968) sind Skulpturen Körper, in Form von Kugeln, Reliefs oder auch Säulen. Ihr Interesse gilt dem Umgang mit Material, mit dem die Künstlerin ein „Leibgefühl“ verbindet. Sie formt Kugeln aus Gips, wirft sie gegen die Wand, schnürt sie zusammen oder gießt Wachs in Formen – jede Aktion oder Vermischung unterschiedlicher Materialien provoziert im Betrachter andere Empfindungen. Die verunsichernde, bestätigende oder auch beruhigende Wirkung ihrer Werke sollen die Sinne des Betrachters anregen, seine Sensoren zu sensibilisieren und vor Abstumpfung zu bewahren.

 

Der Prozess soll fragend nachvollzogen werden; so nähert man sich, dank des naturgegebenen Materials, dem Selbstverständnis seines eigenen Körpers, das in einer selbst-bewussten Körperlichkeit – im „Leibsein“ – mündet. Schon Ernst Blochs Satz charakterisierte diesen Prozeß: „Ich bin, aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“